Herausragende Abschlusstage beim Weltcup in Baku/AZE (10. bis 14. Mai): Doreen Vennekamp (Sportpistole), Florian Peter (Schnellfeuerpistole) und Lisa Müller (KK Gewehr 3×20) gewannen allesamt Bronze in ihren Einzelwettbewerben – für Peter und Müller war es jeweils die erste Einzel-Medaille bei einem Weltcup in einer olympischen Disziplin.

Foto: DSB / Endlich! Florian Peter freut sich mit den Pistolen-Frauen über seine erste Einzel-Medaille bei einem Weltcup.

Doreen Vennekamp hat ihre beeindruckende Serie auch beim Weltcup in Baku/AZE fortgesetzt: Die Europameisterin gewann abermals eine Medaille in ihrer Parade-Disziplin, dieses Mal die bronzene. Zuvor hatte sie den Weltcup in Bhopal/IND gewonnen und in Kairo/EGY Silber geholt. 2022 wurde sie zudem Europameisterin, und WM-Dritte und gewann das Weltcup-Finale.
Der Start in das Finale der besten acht Sportpistolen-Schützinnen, darunter vier Asiatinnen und vier Europäerinnen, verlief unbefriedigend für Vennekamp: Lediglich zwei Treffer bei den ersten fünf Schuss verhinderten einen guten Einstieg. Den korrigierte sie mit einer fehlerfreien zweiten Serie, die sie auf Platz drei brachte. Dort blieb die 28-Jährige bis einschließlich der siebten Serie, ehe sie mit vier Treffern in der achten Serie und insgesamt 28 mit der Iranerin gleichzog. Dann endete die Aufholjagd abrupt, weil Vennekamp wie zu Beginn abermals nur zwei Treffer setzen konnte, sodass Platz drei hinter der souveränen Chinesin Sixuan Feng und der zweitplatzierten Iranerin Haniyeh Rostamyan blieb. „Ganz zufrieden bin ich nicht. Ich habe mich zwar hoch umkämpfen können, aber ich hatte mir mehr erhofft. Ich hatte am Anfang und am Ende eine Zwei geschossen, das ist ein bisschen wenig. Ich bin auch noch nicht ganz zufrieden mit meiner Form, aber wir haben ja noch ein wenig Zeit bis zu den European Games und zur WM – bis dahin feilen wir weiter. Trotzdem hat es für eine Medaille gereicht, das ist natürlich dann auch wieder zufriedenstellend.“

In der Qualifikation hatte sich Vennekamp nach einem soliden Präzisionsteil (Platz 22) mit einer ganz starken Vorstellung im Duellteil in das Finale gekämpft. Die 297 von 300 möglichen Ringen katapultierten sie mit insgesamt 586 Ringen auf Position vier. Weniger zufrieden dürften Monika Karsch und Michelle Skeries (jeweils 577 Ringe) auf den Plätzen 30 und 31 gewesen sein, sie verfehlten die „Schallmauer“ von 580 Ringen sowie den Finaleingang (583) relativ deutlich.

Schnellfeuerpistole: Florian Peter belohnt sich endlich
Der 23-jährige Peter stand 2022 und 2023 in sieben (!) Einzel-Finals, belohnte sich aber nie in Form einer Medaille. Auch dieses Mal konnte der Start in das Finale mit drei Treffern nicht beruhigen, die folgende Fünferserie sorgte jedoch für den Anschluss im sehr ausgeglichenen Sechser-Feld, in dem sich der Obertshausener immer um Rang drei eingruppierte. Ein Schlüsselmoment war die fünfte Serie, als Peter seinen Rhythmus verlor und die letzten drei Schuss in deutlich kürzerem Abstand abgeben musste – und traf. Ein Schmunzeln bei ihm (Peter: „Ich war so mit Zielen beschäftigt, dass ich das Auslösen vergessen habe – ein typischer Florian Peter halt.“), ein Kopfschütteln bei Bundestrainer Detlef Glenz und weiter ging´s. Die folgenden vier Treffer sicherten Peter seine erste Einzel-Medaille bei den Erwachsenen, zugleich hatten der Chinese Yuehong Li, der Franzose Clement Bessaguet und Peter allesamt 24 Treffer auf dem Konto. Das bedeutete, dass die nächste Serie über die Farbe der Medaillen entscheiden musste: Peter hörte so auf, wie er begonnen hatte – mit drei Treffern – konnte sich aber dennoch über den dritten Platz freuen: „Endlich habe ich meine erste Medaille gewonnen und der Knoten ist geplatzt! Ich stand schon in diversen Finals, bin dann aber immer wieder gestolpert.“
In der Qualifikation hatte Peter seine beeindruckende Vorstellung begonnen: Mit jeweils 295 Ringen pro Halbprogramm dominierte er den Wettkampf und ging als Erster und persönlicher Bestleistung („Es war generell mein bisher bester Wettkampf!“) in einem internationalen Wettkampf mit drei Ringen Vorsprung vor Vize-Welt- und Europameister Clement Bessaguet in das Finale. Das verpasste Christian Reitz (7. Platz) um exakt einen Ring. Zwar schoss Reitz konstant zweimal 290 Ringe, doch seine 93 Ringe bei der zweiten Vier-Sekunden-Serie waren einfach zu wenig. Gleiches galt für Oliver Geis, der nach einem starken ersten Halbprogramm (291 Ringe) noch auf Platz 20 zurückfiel. Dabei wurden ihm die „langsamen“ Serien von acht und sechs Sekunden zum Verhängnis, in denen er jeweils nur 94 Ringe erzielte und am Ende des zweiten Halbprogramms lediglich auf 284 Ringe kam.

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